Konsequente Erziehung: Kinder und Eltern profitieren von den Kloeters Elternbriefen 1-13.
Erziehungsberatung und Kindererziehung
Kindererziehung durch Selbsterziehung
 


Elternbriefe 1-12

Es gibt nur einen einzigen Weg, Kindern zu helfen, rücksichtsvolle Zeitgenossen zu werden:

Die Konsequenz in der Erziehung

Immer schon war Erziehung vor allem ein Konsequenzproblem. Allerdings verstehen die meisten Eltern unter Konsequenz zunächst einmal, sich in äußerlich gleichartigen Situationen gleichartig zu verhalten. Das ist oft falsch. Konsequent sein sollte nämlich bedeuten, sich konsequent nach der seelischen Verfassung der Kinder zu richten, also nach ihrer inneren Situation.

Wenn ein Kind in guter seelischer Verfassung seinen Nachtisch zuerst essen will, könnte man ungerührt erklären (wenn einem wirklich etwas daran liegt): "Kommt nicht in Frage! Der Nachtisch wird zum Schluss gegessen!" - Ist das Kind aber in schlechter Verfassung und möchte seinen Nachtisch zuerst essen, dürfte es eigentlich nur heißen: "Aber gerne!" - Das ist rücksichtsvolles Verhalten. Man richtet sich mit seinen Forderungen nach den Möglichkeiten des Kindes.

Damit wird allerdings nur die Frage beantwortet, wie wir uns verhalten sollten, wenn wir könnten, wie wir wollen. So konsequent liebevoll können wir uns als Eltern (oder Lehrer) nämlich nur verhalten, wenn wir selbst in guter Verfassung sind. Wir sind aber nicht immer in guter Verfassung. Das ist nicht möglich, das ist aber auch gar nicht nötig.

Wenn wir selbst in guter Verfassung sind, wenn wir uns glücklich und stark fühlen, dürften wir den Kindern entgegenkommen. - Wenn wir aber in schlechter seelischer Verfassung sind, wenn wir uns unglücklich oder schwach fühlen, dann müssen wir die Kinder fordern oder uns ihnen verweigern. In jeder einzelnen Situation lautet also die Frage: "Wer leidet mehr?" und der, der mehr leidet, hat Anspruch auf Entgegenkommen. Und wenn wir - als Eltern oder als Lehrer - "mehr" leiden, dann haben wir Anspruch auf Entgegenkommen.

Viele Eltern und Lehrer müssten nicht als Erstes lernen, liebevoller mit den Kindern umzugehen. Sie müssten - wenn die Grenze der Belastbarkeit erreicht ist - als Erstes lernen, sich den Kindern mit gutem Gewissen zu verweigern; oder mit gutem Gewissen auszuflippen, statt mit schlechtem. Um danach gemächlich auf den Pfad der Tugend zurückzukehren, nachdem sie sich wieder erholt haben.

Nun handelt es sich hier um ein Problem, dass theoretisch leichter zu lösen ist als praktisch. Kaum jemand braucht mehr als zwei Minuten, um diesen Konsequenzbegriff zu verstehen. Es braucht jedoch Zeit, unter Umständen Monate, um ihn mühelos anzuwenden. Monat um Monat geduldig einzuüben, was theoretisch so leicht verständlich ist - dabei helfen unsere Elternbriefe.

Tröstlich ist, dass der tägliche Zeitaufwand an Lesen, Üben und Nachdenken nur Minuten erfordert. Wenn Sie mehr zu diesem Thema erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen unseren kleinen Kursus für Eltern in 12 Wochenbriefen (Ringheftung) in einer Sendung.



Elternbriefe
 
© Karin Kloeters
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